Rückblick

Blick auf Le Corbusier

Oktober 2016 – April 2017


Fotografien von Thomas Florschuetz und Möbel von Le Corbusier, Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand

„Möbel waren in den Zwanzigerjahren das Versuchsfeld einer künstlerischen Avantgarde. Die Wchutemas in Sowjetrussland, das Bauhaus in Deutschland, in den Niederlanden die Künstlergruppe De Stijl und in Frankreich das Atelier des Schweizer Architekten Charles-Edouard Jeanneret-Gris, genannt Le Corbusier, waren die Zellen einer europäischen Bewegung, die eine neue sachliche Formensprache für das Mobiliar formulierten. Ihr Funktionalismus war ästhetisch, politisch und ökonomisch.


Während sich politisch im Europa der Zwanzigerjahre totalitäre Regime formten, waren diese zum Teil links gesinnten Gruppen länderübergreifend vernetzt. Gemeinsam trugen sie zu einer internationalen Moderne bei, die mit Prädikaten wie Transparenz, Minimalismus und Rationalismus ein ästhetisches Drehmoment in der Geschichte des Industriedesigns gesetzt hat“.
Sophie Jung in: 12 Gegenstände, 2015 av Edition, Stuttgart


Als junge Architektin begann Charlotte Perriand 1927 im Büro Le Corbusier. Sehr schnell entstanden seit dem eine Reihe von Sitzmöbeln wie LC1, LC2, LC4, die heute Ikonen des modernen Möbeldesigns sind und bis heute z.B. von der Firma Cassina gebaut werden.


Le Corbusier hatte schon vor 1927 die theoretischen Grundlagen und Analysen verschiedener Sitzpositionen für Sitzmöbel in Skizzen festgelegt, die er Charlotte Perriand zur Entwicklung überließ. Perriand hatte zuvor bereits Möbel für ihr Appartement an der Place St. Sulpice in Paris entworfen, die diesen Analysen entsprachen. Für die verbliebenen Sitzpositionen hat sie dann noch weitere Designs entwickelt, darunter auch das „Grand Confort“, dessen innovatives Gleitsystem 1929 patentiert wurde. 


Thonet produzierte diese Möbel ab 1930 unter Angabe aller drei Entwerfer, also Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand. Das änderte sich nach 1945, es wurden die Kurzformen LC1 – LC4 eingeführt, die auf Le Corbusier verwiesen.


Das Urheberrecht war bei allen dreien verblieben, die daher nach Übernahme der Produktion durch Cassina ab 1965 wieder benannt werden, obwohl sich die Kurzform erhalten hat.

Über Thomas Florschuetz

Thomas Florschuetz

Thomas Florschuetz, 1957 geboren in Zwickau, Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin und Rio de Janeiro.

Tätig als freiberuflicher Fotokünstler, weltweit in internationalen Ausstellungen, Museen und Sammlungen vertreten. Unter den Residencies, Stipendien und Preisen sind zu erwähnen: 2007 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. 2004 Deutscher Kritikerpreis für Bildende Kunst, 2000 Artist in Residence, Villa Aurora, Pasific Pallisades, Kalifornien, 1997 Förderpreis der Helmut-Kraft-Stiftung Stuttgart, 1994 Dorothea-von-Stetten-Kunstpreis, Bonn.

Fotos: ©Thomas Florschuetz

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Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Ganzheitliche Zahnheilkunde
  • Implantologie | Paradontologie
  • Kiefergelenktherapie (CMD)
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