Aktuelle Ausstellung

on paper - on line

01. September 2019 – 24. Dezember 2019

Zeichnung als Prozess

In der Kunst des 20. Jahrhunderts hat sich die Bedeutung der künstlerischen Konzeptionen von Werken als auch deren Wahrnehmung grundlegend gewandelt. Auch auf die Zeichnung hatte die Betonung des Prozesshaften wie etwa im amerikanischen Abstract Expressionism oder dem europäischen Informel Auswirkungen. Das Prozesshafte zeigt sich in den Zeichnungen auf unterschiedliche Weise:
So füllt sich bei Schoonhoven Blatt um Blatt, Serie um Serie mit unterschiedlichsten Anordnungen von Linien, Strichen Punkten, während Kricke seine Linien mit einer anderen Dialektik führt. Sie sind Mittel zu fluktuieren, zu fließen, festzulegen, auch zu öffnen, immer auch um Bewegung zu zeigen oder einen Raum zu definieren. Sandback vermittelt hingegen mit der Linie Qualität oder die Klangfarbe einer räumlichen Situation. Purismus, Eindeutigkeit, Geometrie, alles Attribute, die der Linienordnung ihre reduktionistische Strenge geben.
Dies betrifft auch Perrodins Linien- und Raumkonstruktionen, wie auch Lee U Fans leere Räume mit pointierten Markierungen, die ihren Ursprung in der traditionellen japanischen Malerei nicht verleugnen: Jeder Pinselstrich dokumentiert die menschliche Spur in der Unendlichkeit, die "leere" Fläche spielt eine wichtige Rolle. In Rabinowitchs zeichnerischen Studien zur ottonischen Architektur der romanischen Kirchen im Rheinland erzeugt der Anriss mit dem Wachsstift auf dem Papier zwar vorwiegend vertikale



Linienstrukturen, die sich aber im Rahmenwerk der Schraffuren mehr und mehr zu Flecken und Flächen und Tönen ausbilden, zu lichten Räumen.
Bei Max Cole führt die serielle Anreihung von Linien zu einem Endergebnis voll Schönheit, bei dem man den tranceartigen schöpferischen Akt ahnen kann. Auch bei Warwzyniak ist die Linie zentrales Element. Sein Werk untersucht das Gegenteil von Grenzen, seine Zeichnungen verlassen die Bildfläche, durchbrechen ihren Rand.
Der Ausstellungstitel "on paper - on line" zielt in seiner Mehrdeutigkeit natürlich ins digitale Zeitalter. Lena von Goedeke arbeitet zur Erstellung ihrer Zeichnungen mit Computer und Plotter. Sie verändert eingegebene Handzeichnungen mit verschiedenen Aktionen im Programm, der Zeichenplotter zeichnet mit Tusche nach und macht unplanbare kleine Fehler, Zeichnungen entstehen so auch zufällig und ergeben erstaunliche Variationen.


Vielleicht ist die Kunst
nur ein Gespräch der Welt
mit sich selbst-
Durch das Medium Künstler

Norbert Kricke 1950 


Künstler

Gerd Borkelman, Evelina Cajacob, Max Cole, Lena von Goedeke, Raimer Jochims, Thomas Kaminski, Norbert Kricke, Francois Lafranca, Francois Perrodin, David Rabinowitch, Gwendolin Robin, Fred Sandback, Jan J. Schoonhoven, Lee U Fan, Jan Wawrzyniak, Gerhard Wittner.

100 Jahre Bauhaus

Wilhelm Wagenfeld - Arbeiten aus Glas 

Wilhelm Wagenfeld - * 15.04.1900 in Bremen, gest.1990 in Stuttgart - war ein deutscher Produktdesigner. Der Bauhausschüler zählt zu den bekanntesten Pionieren des Industriedesigns. Einige seiner Entwürfe werden als Design- Klassiker bis in die Gegenwart produziert, beispielsweise die gemeinsam mit Carl Jakob Jucker entworfene Bauhausleuchte, heute auch Wagenfeldlampe genannt.

Ich zeige im Rahmen der aktuellen Ausstellung "on paper - on line - Positionen zeitgenössischer Zeichnung" einige Entwürfe von Wagenfeld aus Glas aus meiner Sammlung, die teilweise aus der Vorkriegszeit stammen oder aus späteren Produktionen seit den 1950iger Jahren.

Wagenfelds Design zeichnet sich durch zeitbeständige Gestaltung und Funktionalität aus und war seinerzeit stilprägend. Einige seiner 600 Entwürfe, vorwiegend in Glas und Metall, werden als Design - Klassiker bis heute produziert.
Zahlreiche Werke befinden sich in den Sammlungen bedeutender Museen und Privatpersonen weltweit.
Vielfach werden originäre Designvorlagen Wagenfelds von Herstellerstätten verändert, sodass keine Lizenzverpflichtungen anfallen, das Original aber erkennbar bleibt. Davon zu unterscheiden sind lizensierte originalgetreue Nachbauten.
So stellt mit Genehmigung Wagenfelds die 1980 gegründete Firma Tecnolumen in Bremen als weltweit einziges Unternehmen lizensierte Repliken der Wagenfeldleuchte her.

Das auch im Umfeld des Bauhaus praktizierte Konzept Form follows function nahm Wagenfeld ernst. Häufig entwickelte er mehrere Entwürfe und ließ sie von Praktikern prüfen, so konnte er die beste Form für die geplante Funktion herausarbeiten.

Der Nachlass wird durch die 1993 gegründete Wilhelm Wagenfeld Stiftung im gleichnamigen Haus in Bremen bewahrt und ausgestellt.




 

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Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Ganzheitliche Zahnheilkunde
  • Implantologie | Paradontologie
  • Kiefergelenktherapie (CMD)
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